Welt – Du bekommst meine Tränen.

Ich möchte mich aus dieser Welt zurückziehen. Vor allem diese Weltmenschen setzen mir zu. Sie verstehen nichts, sie haben Recht. Und mein Faden reißt. Mein Geduldsfaden, der mir immer mehr mit meinem Lebensfaden verwoben scheint. Ich will nichts von dir, Welt. Weder etwas zu essen, noch zu trinken, noch Luft. Aber du bekommst meine Tränen. Und all das, was ich wieder auskotze. Oder werde ich gerade von dir ausgekotzt? Ist es das, was du erreichen willst? Du hast gewonnen, es ist längst passiert. All meine liebenswürdige Geduld dir gegenüber ist aufgebraucht. Und ich habe wirklich versucht mich dir zu erklären. Langsam. In verschiedenen Sprachen und vorsichtigen, dann klaren Worten. Aber du verstehst nichts, du hast Recht. Und wie oft habe ich dich verteidigt. Jedes Lachen, jeder Appetit, jede Lust. Eine Ode an dich. Nicht weil du es verdient hättest, aus Höflichkeit. Aber jetzt, Welt, bekommt du meine Tränen. Sie sollen das sein, was bleibt. Aber natürlich, Welt, auch diese wirst du gierig verschlingen. Wie alles, was dir anheim fällt. Ich werde mich aus dir hinweg stehlen. Heimlich, ohne Abschied, wie du es mich gelehrt hast.

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