Wir konnten unser Glück kaum fassen. Eifrig fingen schon die Ersten an die großen Stufen zur Rutsche empor zu klimmen. Geschwindigkeit und das Vertrauen, dass einen dann schon jemand hält. Und gleich nochmal. Eine Schaukel war noch frei. Schnell hinauf und dann im altbekannten Rhythmus immer höher gen Himmel. Gen Himmel. Gen Himmel. Himmel. Himmel. Als wären tausend Schmetterlinge im Bauch, wenn nur der Richtige gefunden wurde zum Wippen. Und wieder die einfachste aller Gleichungen: Selbstbestimmt im immer wieder Gleichen, die Spannung geborgen zu wissen. Das sollte Freiheit sein. Das war Freiheit. Vergessen was mit jedem Tag zugenommen hatte. Pures So-Sein. Pures Ver-Genügen.
Die Schaukel knackste bei jedem Hin-und-Her, bis ich auf einmal merkte, dass zu meinen Füßen kleine Häufchen von Mehl lagen. Das ganze Gestänge war voll kleiner Würmer, die sich am Holz zu schaffen machten. Und es knackste und knackste. Erschrocken sprang ich auf und versuchte die Stufen zur Rutsche empor zu klimmen. Die Stufen waren aber nur aus Plastik und eher neben einander gestellte Türme aus grünen und blauen Plastikkisten, als eine stabile Treppe. Trotzdem versuchte ich vorsichtig immer höher zu klettern, aber je höher ich kam, desto wackeliger wurden die Türme. Oben angekommen brachen ein paar Türme in sich zusammen. Auch die Plattform, auf der ich nun stand schien immer mehr ins Wanken zu geraten. Ich vermied es nach unten zu schauen, denn mir wurde auf einmal klar wir hoch ich nun schon geklettert war. Es blieb nur noch der Abgang über die Rutsche. Ein metallenes, gewundenes Rohr. Erst als ich schon losgelassen hatte, bemerkte ich, dass das vertraute Licht am Ende des Tunnels fehlte. Doch da war es schon zu spät.